Integration von Bauch und Kopf
Dies ist ein Praxis-Tag. Anhand von vorliegenden Teilnehmer-Horoskopen und mitgebrachten Horoskopen von bekannten Personen soll untersucht werden, wie sich Gefühl und Wille im Leben äußert und wie die Qualität der Äußerung im Horoskop wiedergefunden werden kann.
Dabei soll auch der Astrologie-Teppich eingesetzt werden und Aspekte praktisch aufgestellt werden.
Zu Grunde liegt die Dis-Identifikations-Übung von Roberto Assagiolo, dem Gründer der Psychosynthese. Ich habe ein Gefühl.... bzw. ich habe einen Gedanken...., aber ich bin nicht mein Gefühl, ich bin nicht mein Gedanke.
Der Mond repräsentiert meine Erwartungen, meine Wünsche. Im Horoskop können wir sehen, welche Erwartungen und welche Wünsche anhand der Haus- und Zeichenstellung un der Aspektierungen voraussichtlich zu erwarten sind. Ich bin jedoch nicht im "HIER und JETZT", wenn die Erwartungen und Wünsche raum einnehmen. Gleichzeitig repräsentiert der Mond im Horoskop das "innere Kind", das neugierig ist und den nächsten Schritt gehen möchte - den Schritt in die Transformation.
Die Sonne produziert Gedanken und hat Zugang zu dem Willen. Esoterisch im Sinne der 7 Strahlen gedacht folgt die Energie den Gedanken. Dabei ist der Gedanke selbst weniger wichtig, sondern mehr der Ursprung, die Motivation, das Muster, das den Gedanken erzeugt. Das Muster steuert die Gedanken unbewusst, wichtig ist hier, das Muster zu erkennen und dann willentlich zu beeinflussen - in Richtung Selbstverwirklichung. Hier ist deutlich zu unterscheiden in der EGO-Anwendung in der sog. Ellenbogen-Gesellschaft und der Verwirklichung des "Höheren Selbstes"
Dis-Identifikationsübung
Dis-Identifikationsübung
von Dr. Roberto Assagioli
Ich habe einen Körper, aber ich bin nicht mein Körper. Mein Körper mag sich in verschiedenen Zuständen der Gesundheit oder Krankheit befinden; er mag ausgeruht oder müde sein, aber das hat nichts mit meinem Selbst, meinem wirklichen "ICH" zu tun. Ich schätze meinen Körper als mein kostbares Werkzeug der Erfahrung und der Tätigkeit in der äußeren Welt, aber er ist nur ein Werkzeug. Ich behandele ihn gut, ich versuche, ihn bei guter Gesundheit zu halten, aber er ist nicht ich selbst. Ich habe einen Körper, aber ich bin nicht mein Körper.
Ich habe Gefühle, aber ich bin nicht meine Gefühle. Meine Gefühle sind verschiedenartig, sie wechseln und manchmal widersprechen sie sich. Sie mögen von Liebe zu Hass, von Ruhe zu Ärger, von Freude zu Leid übergehen, und trotzdem ändert sich mein Wesen - meine wahre Natur - nicht. "ICH" bleibe unverändert. Auch wenn mich momentan eine Welle des Ärgers überflutet, so weiß ich doch, dass sie vorübergehen wird; folglich bin ich nicht dieser Ärger. Da ich meine Gefühle beobachten und verstehen kann und dann allmählich lerne, sie zu leiten, zu benutzen und harmonisch zu integrieren, ist es klar, dass sie nicht mein Selbst sind. Ich habe Gefühle, aber ich bin nicht meine Gefühle.
Ich habe Wünsche, aber ich bin nicht meine Wünsche. Wünsche werden durch physische und emotionale Triebe und andere Einflüsse geweckt. Sie ändern und widersprechen sich oft und schwanken zwischen Anziehung und Ablehnung hin und her; daher sind sie nicht mein Selbst. Ich habe Wünsche, aber ich bin nicht meine Wünsche.
Ich befasse mich mit verschiedenen Tätigkeiten und spiele viele Rollen in meinem Leben. Ich muß diese Rollen spielen und spiele sie gerne so gut wie möglich, sei es die Rolle des Sohnes oder des Vaters, der Tochter oder der Mutter, der Ehefrau oder des Ehemannes, des Lehrers oder der Lehrerin, des Künstlers oder des Angestellten. Aber ich bin mehr als der Vater, die Mutter, die Ehefrau oder die Lehrerin. Das sind Rollen, spezifische, aber partielle Rollen, die ich spiele, zu denen ich "ja" sage, die ich anschauen und beobachten kann, während ich sie spiele. Deshalb bin ich keine von ihnen. Ich bin selbst-identifiziert, ich bin nicht nur der Schauspieler, sondern der Direktor der Handlung.
Ich habe einen Verstand, aber ich bin nicht mein Verstand. Mein Verstand ist ein wertvolles Werkzeug der Entdeckung und des Ausdrucks, aber er ist nicht das Wesen meines Seins. Sein Inhalt ändert sich beständig, indem er neue Ideen, neues Wissen und Erfahrungen aufnimmt. Oft weigert er sich, mir zu gehorchen! Deswegen kann er nicht ich, mein Selbst, sein. Er ist ein Organ des Erkennens, sowohl für die äußeren als auch die inneren Welten, aber er ist nicht mein Selbst. Ich habe einen Verstand, aber ich bin nicht mein Verstand.
Was bin ich dann? Was bleibt übrig, nachdem ich mich von meinem Körper, meinen Sinneswahrnehmungen, meinen Gefühlen, meinen Wünschen, meinem Verstand, meinem Handeln desidentifiziert habe? Es bleibt das Wesen meiner Selbst - ein Zentrum reinen Selbstbewusstseins. Das ist der fortdauernde Faktor im sich ständig ändernden Fluss meines täglichen Lebens. Es ist das, was mir ein Gefühl des Seins, der Dauer, der inneren Ausgeglichenheit gibt. Ich bekräftige meine Identität mit diesem Zentrum und erfasse seine Dauerhaftigkeit und seine Energie.
Ich erkenne und bestätige mich als ein Zentrum reinen Selbst-Gewahrseins und schöpferischer, dynamischer Energie. Ich weiß, dass ich von diesem Zentrum der wahren Identität lernen kann, alle psychischen Vorgänge und den physischen Körper zu beobachten, zu leiten und zu harmonisieren. Ich will, mitten in meinem täglichen Leben, ein beständiges Gewahrsein dieser Tatsache erreichen und es benutzen, damit es mir hilft und meinem Leben größere Bedeutung und Richtung gibt.
Aus dem Buch: Die Schulung des Willens: Methoden der Psychotherapie und der Selbsttherapie (Taschenbuch)
von Roberto Assagioli (Autor) - hier zu bestellen.
Die Stadien des Willens nach Roberto Assagioli
Zweck, Ziel oder Endziel, das sich auf Motivation oder Absicht gründet
Erwägung, Beratschlagung
Wahl und Entscheidung
Selbstversicherung oder Bekräftigung - Bestätigung oder "FIAT" des Willens - Beispiel: "Es werde Licht"
Planen bzw. Ausarbeiten eines Programms
Leitung oder Durchführung Verwirklichung des Zieles